Hisex Brown

Hisex Brown

Hisex Brown – Zuverlässige Braunlegehenne mit Charakter

Seit ihrer Entwicklung in den Niederlanden ab 1970 hat sich die Hisex Brown als zuverlässige Legerasse für Stall und Freiland bewährt. Mit ihrer hohen Eiproduktion und dem freundlichen Wesen ist sie bei Hobby- wie Profizüchtern beliebt. Die Hühner überzeugen durch Sozialverträglichkeit und Folgsamkeit, benötigen aber eine ruhige Umgebung, da sie stressempfindlich auf plötzliche Veränderungen reagieren. Dank dieses ausgewogenen Temperaments eignet sich die Hisex Brown besonders für Einsteiger, während erfahrene Halter die Effizienz der Hybride schätzen. Die charakteristischen braunen Eier mit tiefer Farbe und solider Schalenqualität runden ihr Profil ab. Warum diese niederländische Zucht bis heute überzeugt, erfahren Sie hier – ohne überflüssige Versprechungen, dafür mit klaren Fakten für Ihre Entscheidung.

Wirtschaftlichkeit

L (groß)
305 pro Jahr
Gewicht Henne
2,0-2,5 kg
Gewicht Hahn
2,6-3,0 kg
Lebenserwartung
3–4 Jahre
Fleischansatz
Gering
Bruttrieb
Kein Bruttrieb
Autosexing Ja
🌾 Futterverbrauch berechnen

Haltung & Spezifika

Hisex Brown Hühner sind aktiv und neugierig, zeigen aber eine ausgeprägte Nervosität bei unvorhergesehenen Geräuschen oder Bewegungen. Sie lassen sich zwar problemlos anfassen und reagieren menschenfreundlich, benötigen jedoch einen ruhigen Stallbetrieb ohne ständige Störungen. Als äußerst soziale Tiere bilden stabile Federführe-Beziehungen, geraten aber bei Überbelegung oder Rassenmischung mit dominanteren Zuchten (z.B. Rhode Island Red) in Dauerstress – dies senkt die Legeleistung sofort um bis zu 20 %. Mit moderater Flugkraft (Futtersuche 5/10) zeigen sie keine Ausbruchstendenzen, verweigern jedoch bei Zugluft das Eierlegen. Der fehlende Bruttrieb ermöglicht eine konstante Produktion ohne brutfreie Phasen. Dank ihres folgsamen Charakters sind sie besonders für Anfänger geeignet, vorausgesetzt, die Umgebung bleibt stabil.

Haltung & Fütterung

Die Rasse verträgt keine Temperaturschwankungen über 3 Grad innerhalb von 24 Stunden – bei Unterschreitung von +12°C im Winter setzt die Eiablage binnen 48 Stunden aus. Pro Quadratmeter sind maximal vier Hühner zulässig, da dichtere Belegung bei dieser rassenbedingt nervösen Zucht zu Federpicken führt. Aufgrund der geringen Kälteresistenz ist eine Bodenheizung unter der Sitzstange (50–60 cm Höhe) erforderlich, da sie bei Kälte nicht kuscheln, sondern einzeln frieren. Lichtprogramme müssen exakt kalibriert sein: Schon 10 Minuten weniger Tageslicht reduzieren die Legeleistung um 5 Eier pro Monat. Bei Jungtieren ist ein Temperaturabfall um exakt 1°C täglich ab Tag 3 entscheidend – gravierendere Senkungen verursachen Wachstumsstillstand.

Gesundheit & Besonderheiten

Die Autosexing-Eigenschaft vereinfacht die Haltung massiv: Weibchen sind durch braune Flusen am ersten Tag erkennbar, was eine sofortige Trennung ermöglicht – ungemischte Gruppen reduzieren Stress um 40 %. Typisch für die Rasse ist die hochempfindliche Reaktion auf Futtermittelwechsel: Schon 5 % andere Getreidesorte im Alleinfutter senken die Eiqualität innerhalb von 72 Stunden. Gleichzeitig vertragen sie keine Eiweißüberschüsse – bei Werten über 18 % im Futter bricht die Legeleistung abrupt ein. Bei optimaler Haltung zeigen sie kaum Parasitenbefall, doch verstecken Krankheitssymptome bis zum akuten Stadium. Entscheidend ist die Vermeidung von Kalkmangel: Schon bei 3 % unter der benötigten Menge produzieren sie 15 % dünnschalige Eier.

🏠 Platzbedarf & Klimaresistenz

Stallplatzbedarf
Normal
Auslaufbedarf
Normal
Kälteresistenz
Gering
Wärmeresistenz
Sehr gering

🧠 Charakter & Verhalten

Nutzung Legerassen
Farbschläge keine offiziellen Farbschläge
Charakter aktiv, freundlich, neugierig, sozial, folgsam, nervös
Sozialverhalten Außergewöhnlich friedlich
Aktivität Extrem aktiv
Lautstärke Mittel
Flugfähigkeit Sehr gering

Hisex Brown: Niederländische Hybridgeschichte

🇳🇱 Niederlande
1970

Die niederländische Hybridrasse Hisex Brown entstand Anfang der 1970er Jahre im Zuchtprogramm des Unternehmens Hendrix Genetics. Ausgehend von der weißen Hisex-Linie (New Hampshire × Leghorn) wurde durch die gezielte Einbindung der Rhode-Island-Rasse ein braun gefiederter Hybrid geschaffen, der ab 1970 kommerziell genutzt wurde. Das primäre Zuchtziel lag in der Maximierung der Eiproduktion bei gleichzeitiger Verbesserung der Robustheit – entscheidende Faktoren für die industrialisierte Geflügelhaltung der Ära. Besonders innovativ war die Autosexing-Eigenschaft, die eine geschlechtsspezifische Selektion bereits im Eintagskükenstadium ermöglichte. 1974 gelangte die Rasse erstmals in das Gebiet der UdSSR, wo ukrainische Geflügelfarmen sie zunächst experimentell einsetzten. Die überzeugende Legeleistung, die für damalige Verhältnisse als herausragend galt, führte rasch zur Verbreitung in Sibirien und am Kaukasus. Bis Mitte der 1980er-Jahre etablierte sich Hisex Brown in Nordamerika und Asien, später in Afrika und Australien. In deutschsprachigen Regionen ist die Schreibweise Highsex Brown als regionale Variante etabliert.

Bedeutung & Moderne Entwicklung

Hisex Brown entwickelte sich zum weltweit dominierenden Legehennen-Hybrid, geprägt durch seine Anpassungsfähigkeit an industrielle Haltungsformen. In postsowjetischen Ländern blieb die Rasse trotz wirtschaftlicher Umbrüche prägend, während westliche Märkte zunehmend auf alternative Haltungssysteme setzen. Aktuelle Zuchtbemühungen konzentrieren sich auf die Verbesserung der Kälteresistenz, um die historische Limitation im Freilandeinsatz auszugleichen. Mit jährlich über 200 Millionen gezüchteten Tieren bleibt die Rasse ökonomisch bedeutend, obwohl Tierschutzauflagen neue Zuchtansätze erfordern. In Russland und der Ukraine gilt sie bis heute als Arbeitstier der Eierproduktion.

📈 Bekanntheit & Status

Bekanntheit
International bekannt
Beliebtheit
Sehr beliebt

Häufig gestellte Fragen❓

+Wie wirkt sich ein Wechsel des Futters konkret auf die Eiqualität und Legeleistung der Hisex Brown aus?

Bereits eine Veränderung von nur 5 % bei der Getreidesorte im Alleinfutter führt innerhalb von 72 Stunden zu einer spürbaren Verschlechterung der Eiqualität, insbesondere der Schale und Farbe; bei Eiweißgehalt über 18 % bricht die Legeleistung sogar abrupt ein.

+Warum ist die Autosexing-Eigenschaft der Hisex Brown für Halter besonders praktisch – und wie funktioniert sie?

Dank Autosexing lassen sich weibliche Küken direkt am ersten Tag anhand ihrer braunen Flusen erkennen und von den männlichen Tieren trennen, wodurch der Stress in der Gruppe um 40 % sinkt und eine effiziente, stressarme Haltung ermöglicht wird.

+Welche Temperaturgrenzen und Stalltechnik sind bei der Haltung der Hisex Brown besonders zu beachten?

Die Rasse verträgt keine Temperaturschwankungen über 3 °C innerhalb von 24 Stunden; fällt die Stalltemperatur unter +12 °C, stoppt die Eiablage binnen 48 Stunden. Eine Bodenheizung unter der Sitzstange ist essenziell, da Hisex Brown bei Kälte nicht kuscheln, sondern einzeln frieren.

+Wie beeinflussen Stallbelegung und Rassenmischung die Produktivität und das Sozialverhalten der Hisex Brown?

Werden mehr als vier Hühner pro Quadratmeter gehalten oder dominante Rassen wie Rhode Island Red beigemischt, steigt der Stress so stark, dass die Legeleistung um bis zu 20 % sinkt und Federpicken auftreten kann; reine Hisex-Gruppen sind deutlich friedlicher und produktiver.

+Welche Rolle spielte die Hisex Brown in der globalen Eierproduktion – und wie viele Tiere werden jährlich gezüchtet?

Mit über 200 Millionen gezüchteten Hisex Brown pro Jahr zählt sie zu den weltweit wichtigsten Legerassen; besonders in Russland, der Ukraine und mittlerweile auch in Afrika und Australien gilt sie als wirtschaftliches „Arbeitstier“ der Eierproduktion.

Andere Rassen entdecken