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Dominique

Dominique

Dominique: Historische Zweinutzungsrasse mit Charakter

Die Dominique – Amerikas älteste Hühnerrasse – überzeugt durch ihre robuste Natur und ausgeglichene Wesensart. Seit dem 18. Jahrhundert bewährt, kombiniert diese historische Landrasse solide Legeleistung mit gutem Fleischansatz. Ihr charakteristisches gesperbertes Gefieder und der markante Rosenkamm machen sie unverwechselbar. Die Dominique zeigt ein ruhiges, aber wachsames Temperament: Während Hennen sich sanftmütig zeigen, können Hähne revierverteidigend wirken. Damit eignet sie sich besonders für erfahrene Halter, die eine widerstandsfähige, aktive Rasse mit historischem Flair schätzen. Entdecken Sie diese lebendige Verbindung zur amerikanischen Agrargeschichte!

Wirtschaftlichkeit

170 pro Jahr
Gewicht Henne
2,5-2,9 kg
Gewicht Hahn
2,9-3,6 kg
Lebenserwartung
7–8 Jahre
Fleischansatz
Mittel
Bruttrieb
Mittel
Autosexing Nein

Haltung im Detail

Dominique-Hühner zeigen ein ruhiges Grundverhalten, sind aber durch ausgeprägten Schutztrieb charakterisiert. Hähne können gegenüber Kleintieren und Artgenossen aggressiv reagieren – dokumentierte Fälle zeigen Angriffe auf Marder und Schlangen. Hennen gelten dagegen als friedlich. Die Rasse ist ausgeprägt wachsam mit hoher Aktivität im Auslauf. Ihre starke Flugfähigkeit erfordert Umzäunungen von mindestens 2 m Höhe. Für Anfänger sind sie nur bedingt geeignet, da die Hahnhaltung Erfahrung im Umgang mit territorialem Verhalten voraussetzt. Bei Vergesellschaftung sollte die Integration neuer Tiere langsam erfolgen – insbesondere Hähne neigen zu Kämpfen.

Haltung & Fütterung

Dominiques benötigen großzügige Ausläufe (min. 15 m² pro Tier) mit klimatischer Robustheit gegenüber Kälte und Hitze. Im Stall reichen Standards (min. 0,4 m²/Tier), da keine besonderen Anforderungen bestehen. Die Rasse zeigt intensive Futtersuche – bei Freilauf reduzieren sie Futterkosten um bis zu 30%. Neigen weder zu Verfettung noch Untergewicht. Höchste Wirtschaftlichkeit erreicht man in Freilandhaltung: Ihre Kombination aus Fleischansatz (Hähne 3,6 kg) und Legeleistung (170 Eier/Jahr) macht sie zu idealen Zwiehühnern.

Gesundheit & Besonderheiten

Dominiques gelten als extrem widerstandsfähig gegen Parasiten und Krankheiten. Keine rassespezifischen Schwächen dokumentiert. Besonderheit: Die dichte Gefiederstruktur („sperberartig“) bietet natürlichen Schutz gegen Nässe und Kälte. Erhöhte Aufmerksamkeit erfordert das Hahnenverhalten: Unkastrierte Hähne sollten nicht mit kleineren Tieren vergesellschaftet werden. Die Brutfreudigkeit der Hennen erleichtert Nachzucht, erfordert aber kontrollierte Brutführung.

Platzbedarf & Klimaresistenz

Stallplatzbedarf
Normal
Auslaufbedarf
Hoch
Kälteresistenz
Gut

Charakter & Verhalten

Nutzung Zweinutzungsrasse, Rassehühner
Farbschläge gesperbert
Charakter ruhig, aktiv, wachsam, sanftmütig, ausgeglichen
Sozialverhalten Sehr verträglich
Aktivität Ausgeglichen
Lautstärke Mittel
Flugfähigkeit Gering

Dominique-Huhn: Amerikas älteste Hühnerrasse

🇺🇸 USA
1750
Die Dominique-Hühnerrasse, auch bekannt als Dominicker, Pilgrim Fowl oder Old Grey Hen, gilt als Amerikas erste eigenständige Hühnerrasse mit dokumentierten Präsenz seit den 1750er-Jahren. Ihre Herkunft bleibt umstritten: Eine Theorie verweist auf von englischen Kolonisten importierte Blue Spotted Hen-Vorstufen aus Südengland, während andere Forscher Verbindungen zur französischen Kolonie Saint-Domingue (heute Haiti) postulieren – wohl der Ursprung des Namens Dominico. Bis ins 19. Jahrhundert verbreitete sich die Rasse im Osten der USA als robuste Zweinutzungsrasse, die für ihr gesperbertes Gefieder und Rosenkamm charakteristisch war. Züchter verfeinerten sie durch Kreuzungen mit asiatischen Rassen, wodurch ihr Gewicht (Hennen: 2,5–2,9 kg) und Eierleistung optimiert wurden. 1849 debütierte die Dominique auf der ersten US-Geflügelschau in Boston, wo sie über 10.000 Besucher anzog. Ein entscheidender Einschnitt folgte 1870: Bei einer New Yorker Ausstellung wurden nur rose-combed gesperberte Tiere als Dominique anerkannt, während single-combed Exemplare fortan als Plymouth Rock klassifiziert wurden – eine Differenzierung, die 1874 im American Standard of Perfection verankert wurde. Dieser Schritt sicherte die Rasse vor der Assimilation, obwohl sie bereits in den 1860er-Jahren als Genbasis für den Plymouth Rock diente.

Bedeutung & Moderne Entwicklung

Im 19. Jahrhundert war die Dominique unverzichtbar für landwirtschaftliche Kleinbetriebe, doch die Industrialisierung der Geflügelzucht ab den 1930er-Jahren ließ ihre Bedeutung schwinden. Bis in die 1970er-Jahre schrumpfte der Bestand auf lediglich drei Züchter – die Rasse stand kurz vor dem Aussterben. Dank des Livestock Conservancy, der seit den 1980er-Jahren gezielte Erhaltungsprogramme initiierte, erholte sich die Population. 2021 stufte die Organisation den Status von critical auf watch herab, nachdem sich die Zahl der Bruttiere in Nordamerika auf rund 500 erhöhte. Heute gilt die Dominique als lebendiges Symbol amerikanischer Agrargeschichte, das vor allem in Erhaltungszuchten und historischen Farmen seine kulturelle Relevanz bewahrt.

Bekanntheit & Status

Bekanntheit
Selten
Beliebtheit
Beliebt
Ausstellungsgeeignet Ja

Häufig gestellte Fragen

+ Warum gelten Dominique-Hühner als besonders widerstandsfähig – und gibt es wirklich keine rassespezifischen Krankheiten?
Dominique-Hühner sind außergewöhnlich robust, da ihr dichtes, gesperbertes Gefieder sie effektiv vor Nässe und Kälte schützt, und sie zeigen eine natürliche Resistenz gegenüber Parasiten und Infektionen; bislang sind keine spezifischen rassetypischen Krankheiten dokumentiert worden, was sie einzigartig unter den traditionellen Hühnerrassen macht.
+ Wie viel Auslauf benötigen Dominique-Hühner tatsächlich und wie wirkt sich das auf die Futterkosten aus?
Für optimale Haltung empfiehlt sich ein großzügiger Auslauf von mindestens 15 m² pro Tier; bei Freilandhaltung können Dominique-Hühner durch ihre intensive Futtersuche die Futterkosten um bis zu 30 % senken, da sie einen Großteil ihres Futters selbst finden und dabei weder zu Verfettung noch zu Untergewicht neigen.
+ In welchen Situationen können Dominique-Hähne überraschend aggressiv werden – und warum ist das für die Haltung besonders relevant?
Dominique-Hähne besitzen einen ausgeprägten Schutztrieb und können gegenüber Kleintieren und Artgenossen aggressiv agieren; dokumentierte Fälle zeigen sogar Angriffe auf Marder und Schlangen. Für die Gruppenhaltung und die Integration neuer Tiere ist dies besonders relevant, da Hähne untereinander zu Kämpfen neigen und Anfänger mit diesem territorialen Verhalten oft überfordert sind.

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