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Gournay

Gournay

Gournay – Sanftmütige Eleganz aus Frankreich

Ein Hauch französischer Lebensart für den Hühnerhof: Die Gournay-Hühner überzeugen durch ihr ausgeglichenes Temperament und ihre würdevolle Haltung. Diese seltene Rasse, seit 1850 in der Normandie beheimatet, vereint historische Tradition mit einem温和en Wesen, das selbst kritische Beobachter beeindruckt. Mit ihrem freundlichen Umgang und der ruhigen Art eignen sie sich besonders für erfahrene Halter, die Wert auf harmonische Stallkulturen legen – Anfänger sollten jedoch die anspruchsvolle Pflege berücksichtigen. Die Gournay setzt keine Massenproduktion, sondern prägt sich durch ihre elegante Präsenz und beständige Art ins Gedächtnis ein. Als lebendiges Erbe der europäischen Geflügelzucht verkörpert sie zeitlose Schönheit ohne Kompromisse. Entdecken Sie, warum diese Rasse Kennerherzen höherschlagen lässt – für alle, die mehr suchen als nur Eierproduktion.

Wirtschaftlichkeit

Gewicht Henne
2,2-2,6 kg
Gewicht Hahn
3,0-3,5 kg
Lebenserwartung
Mehr als 10 Jahre
Fleischansatz
Sehr gering
Bruttrieb
Kein Bruttrieb
Autosexing Nein

Gournay-Haltung: Spezifische Anforderungen

Gournay-Hühner überzeugen durch ausgeprägte Sanftheit und bleiben stets gelassen im Umgang mit Menschen – ein Streicheln wird geduldig toleriert. Ihr extrem geringes Aggressionspotenzial ermöglicht problemlose Vergesellschaftung mit Zwergwachteln oder alten Legern, doch junge, ungestüme Rassen wie Seidenhühner führen bei ständiger Balgerei zu Federbrüchen. Aufgrund ihrer schweren, voluminösen Federkleidung zeigen sie keinerlei Flugambitionen, wodurch Gehege mit 50 cm Zaunhöhe ausreichend sind. Der mittlere Aktivitätsgrad (5/10) macht sie zu schlechten Unkrautbekämpfern, doch sie genießen gezieltes Picken in trockenen Kieszonen. Anfänger sollten die Rasse meiden: Schonungslose Haltung führt innerhalb Wochen zu irreparablen Schäden am Schwanzgefieder.

Haltung & Fütterung

Stallseitig sind rundgeschliffene Sitzstangen zwingend, da scharfe Kanten die langen Schwanzfedern zerfasern. Bei Dauerfeuchte unter 5°C verschließen sich Schlafkästen automatisch, um die feuchteempfindliche Unterflaum zu schützen – eine rassetypische Notwendigkeit. Der Auslauf benötigt mindestens 70 % festen Untergrund (Sand, Kies), da grasbewachsene Flächen bei Regen das Gefieder durchfeuchten. Futtertechnisch vermeiden Halter Getreideanteile über 60 %, da Gournay-Hühner rasch Untergewicht entwickeln, wenn die Federregeneration nicht priorisiert wird. Ein fest installiertes Staubbad aus Quarzsand und Holzkohle muss stets trocken gehalten werden.

Gesundheit & Besonderheiten

Kritisch sind Verfilzungen im Schwanzbereich bei unter zwei wöchentlichen Staubbädern – hier helfen spezielle Gefiederpflegeöle zur Verhinderung von Brüchen. Die Atemwege reagieren empfindlich auf staubige Einstreu, weshalb Buchenspäne tabu sind. Stattdessen Hanfstroh reduziert Atembeschwerden signifikant. Typisch ist die geringe Legeneigung (100-120 Eier/Jahr), die bei Stress abrupt einbricht. Transparente Stallfenster aus Polycarbonat verhindern Federabriss durch Reflexionen – ein Alleinstellungsmerkmal dieser Rasse.

Platzbedarf & Klimaresistenz

Stallplatzbedarf
Normal
Auslaufbedarf
Hoch
Kälteresistenz
Mittel

Charakter & Verhalten

Nutzung Rassehühner
Farbschläge keine offiziellen Farbschläge
Charakter ruhig, freundlich, sanftmütig
Sozialverhalten Sehr verträglich
Aktivität Ruhig
Lautstärke Leise
Flugfähigkeit Gut

Gournay-Hühner: Historische Wurzeln aus der Normandie

🇫🇷 Frankreich
1850
Gournay-Hühner, auch bekannt als Poule de Gournay, stammen aus der Region Pays de Bray in der oberen Normandie (Frankreich) und wurden um das Jahr 1850 als eigenständige Rasse entwickelt. Die Zucht begann in der ländlichen Umgebung nordöstlich von Rouen, geprägt von fruchtbaren Böden und mildem Atlantikklima. Entstanden aus altnormannischen Geflügelstämmen, die bis ins Vikingzeitalter zurückreichen könnten, wurde die Rasse im 19. Jahrhundert gezielt auf ihre delikate Fleischqualität selektiert. Historische Quellen wie die Arca del Gusto der Slow Food Foundation verweisen auf Verbindungen zu anderen regionalen Rassen wie Crèvecoeur oder Houdan. Der Name leitet sich direkt von der Kleinstadt Gournay-en-Bray ab, dem historischen Zuchtzentrum. Charakteristisch sind das schwarz-weiß gescheckte Gefieder, der bei Hähnen nach rechts geneigte Kamm und das moderate Körpergewicht – Hennen erreichen etwa zwei, Hähne bis zu drei Kilogramm. Im 19. Jahrhundert diente die Rasse vorwiegend als regionale Spezialität für den Eigenbedarf.

Bedeutung & Moderne Entwicklung

Im späten 19. Jahrhundert erlangten Gournay-Hühner Ansehen in französischen Landhaushalten, gerieten jedoch durch industrialisierte Landwirtschaft nahezu in Vergessenheit. Bis ins 21. Jahrhundert existierten nur noch Restpopulationen. Dank der Slow Food Foundation und lokaler Initiativen wurde ab 2005 eine geschlossene Vermarktungskette etabliert, die heute rund 15.000 Tiere sichert. Die Rasse gilt als europäisches Kulturgut und steht symbolisch für die Erhaltung historischer Nutztierrassen. Aktuelle Zuchtprojekte konzentrieren sich auf die Stabilisierung genetischer Vielfalt, wobei das ursprüngliche Erscheinungsbild streng bewahrt wird. Durch die Einbindung in den Ark-of-Taste-Katalog erfuhr die Rasse internationale Aufmerksamkeit, bleibt aber aufgrund ihrer geringen Verbreitung außerhalb Frankreichs eine Rarität.

Bekanntheit & Status

Bekanntheit
Selten
Beliebtheit
Unbeliebt

Häufig gestellte Fragen

+ Warum gelten Gournay-Hühner als besonders anspruchsvoll in der Pflege und was sind die häufigsten Fehler bei der Haltung?
Gournay-Hühner besitzen ein schweres, voluminöses Gefieder und sind extrem empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und falscher Einstreu; häufige Fehler sind der Verzicht auf rundgeschliffene Sitzstangen und zu wenig Staubbäder, was innerhalb weniger Wochen zu irreparablen Schäden am Schwanzgefieder und Verfilzungen führen kann. Buchenspäne als Einstreu verursachen Atemwegserkrankungen, während Hanfstroh empfohlen wird, um Beschwerden zu vermeiden.
+ Welche Besonderheiten zeigt das Sozialverhalten der Gournay-Hühner im Vergleich zu anderen Rassen?
Gournays sind außergewöhnlich verträglich und zeigen ein extrem geringes Aggressionspotenzial; sie können problemlos mit Zwergwachteln oder alten Legerassen gehalten werden, reagieren aber empfindlich auf junge, ungestüme Rassen wie Seidenhühner, die durch ständiges Balgen zu Federbrüchen führen können.
+ Inwiefern beeinflusst das französische Klima und die regionale Herkunft die Robustheit und Lebensweise der Gournay-Hühner?
Die Rasse stammt aus der Normandie und wurde für das milde Atlantikklima selektiert; dadurch sind Gournay-Hühner mittelmäßig kälteresistent, zeigen aber eine sehr geringe Wärmeresistenz und benötigen im Winter automatisch verschlossene Schlafkästen, um die feuchteempfindliche Unterflaum zu schützen.

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