Eulenbarthuhn – Der bärtige Blickfang mit Charme
Mit seinem charakteristischen Bart und dem wachsamen Blick zieht das Eulenbarthuhn unweigerlich die Blicke auf sich. Entstanden 1882 in den Niederlanden durch die Kreuzung traditioneller Landhühner, vereint diese Rasse optische Besonderheit mit einem ausdrucksstarken Wesen – stets vorsichtig neugierig, aber stets freundlich im Umgang. Erfahrene Hühnerhalter schätzen vor allem die robuste Kälteresistenz, die das Eulenbarthuhn auch in kühlere Regionen lockt. Als sensible Rasse eignet es sich nicht für Einsteiger, fordert dafür aber durch seinen individuellen Charakter und die ruhige Ausstrahlung viel Sympathie. Ob als Gartenbegleiter oder Zuchtobjekt: Dieses Huhn bleibt ein faszinierender Zeitzeuge historischer Zuchtpraxis, der mit jedem Blick neue Fragen aufwirft.
Wirtschaftlichkeit
Gewicht Henne
Nicht bestätigt kg
Gewicht Hahn
Nicht bestätigt kg
Lebenserwartung
7–8 Jahre
Fleischansatz
Sehr gering
Bruttrieb
Kein Bruttrieb
Autosexing
Nein
Eulenbarthühner: Haltung & Besonderheiten
Eulenbarthühner sind von Natur aus wachsam und neugierig, halten aber zunächst einen deutlichen Abstand zu Menschen. Durch ruhiges, beharrliches Herangehen lassen sie sich mit der Zeit zahm halten, bleiben jedoch stets etwas vorsichtig – ein typisches Merkmal dieser Rasse. Sie sind keine Anfängerrasse, da sie keine hektischen Bewegungen vertragen und erst nach längerer Eingewöhnung Vertrauen fassen. Sozial sind sie friedlich und integrieren sich gut mit ruhigen Rassen wie Zwerghühnern oder anderen Bartträgern, benötigen aber bei der Vergesellschaftung eine langsame Eingewöhnung. Ihre sehr hohe Futtersuchaktivität zeigt sich in ausgedehnten Streifzügen am Boden, wobei sie nicht flugfreudig sind. Aufgrund ihres sensiblen Wesens eignen sie sich nicht für Familien mit Kindern oder unerfahrene Halter, sondern für geduldige, erfahrene Hühnerhalter.
Haltung & Fütterung
Eulenbarthennen benötigen geschützte Nistplätze, da sie extrem scheu beim Eierlegen sind. Verwenden Sie spezielle Trockenfutter-Näpfe für Bartträger, um Verkleben des Gesichtsgefieders zu vermeiden – nasses oder breiiges Futter ist tabu. Der wärmende Bart schützt bei Frost, sodass Ohrlappen und Kamm selten erfrieren. Bei Regen benötigen sie einen überdachten Bereich im Auslauf, um die Bärte trocken zu halten. Achten Sie auf schalenreiche Nahrungsergänzung, da der Bart bei Kalziummangel schneller verfilzt. Ein strukturierter Auslauf mit Hecken und Verstecken fördert ihr natürliches Futtersuchverhalten.Gesundheit & Besonderheiten
Die Bartpflege ist zentral: Prüfen Sie wöchentlich die Bärte auf Ektoparasiten, die sich hier besonders ansiedeln. Vermeiden Sie Feuchtigkeit im Gesichtsgefieder, da verklebte Bärte bei Nässe Atemprobleme verursachen können. Der kleine Hörnerkamm und die Bartbedeckung schützen Ohrlappen zuverlässig vor Erfrierungen. Bei mohrenkopf-gefärbten Tieren: Bartfarbe kontrollieren, um Verfärbungen durch Futtermittel früh zu erkennen.Platzbedarf & Klimaresistenz
Stallplatzbedarf
Normal
Auslaufbedarf
Hoch
Kälteresistenz
Gut
Charakter & Verhalten
Nutzung
Rassehühner
Farbschläge
schwarz, weiß, blau-gesäumt, gesperbert, gold-schwarzgetupft, silber-schwarzgetupft, chamois-perlgraugetupft, chamois-weißgetupft, goldsprenkel, silbersprenkel, mohrenkopf auf weiß, mohrenkopf auf goldbraun, mohrenkopf auf blau
Charakter
aktiv, freundlich, neugierig, vorsichtig, wachsam
Sozialverhalten
Verträglich
Aktivität
Lebhaft
Lautstärke
Mittel
Flugfähigkeit
Gering
Eulenbarthuhn: Historische Wurzeln der Niederländischen Barthühner
🇳🇱 Niederlande
1882
Das Eulenbarthuhn, auch als Niederländische Barthühner oder niederländisch Uilebaard bekannt, entstand im 16. bis 17. Jahrhundert in den Niederlanden. Aus heimischen Landhühnern und eingeführten Haubenhühnern wie den Paduanern gezüchtet, prägte das Klima der niederländischen Tieflandregion sowie die kulturelle Bedeutung von Hausgeflügel in der sogenannten Goldenen Zeit seine Entwicklung. Schon ab dem 17. Jahrhundert wurden Eulenbärte auf Ölgemälden niederländischer Maler abgebildet, was auf eine frühe Reinrassigkeit hindeutet. Die erste schriftliche Dokumentation erfolgte 1882, doch gegen Ende des 19. Jahrhunderts geriet die Rasse fast in Vergessenheit. Zur Wiederbelebung flossen Thüringer Eulenbärte und La-Flèche ein, die heute versteckte Spuren in der Blutlinie hinterließen. Um 1900 wurde der Standard in den Niederlanden definiert, 1979 folgte die offizielle Anerkennung in Deutschland. Besonders der Mohrenkopf-Farbschlag, exklusiv bei Eulenbarthühnern vorkommend, gilt als züchterische Herausforderung, da sich das charakteristische Schwarz erst nach der dritten Mauser vollständig ausprägt.
Bedeutung & Moderne Entwicklung
Historisch diente die Rasse als vielseitiges Hausgeflügel, vereinte Eierproduktion mit dekorativem Wert und war in niederländischen Haushalten bis ins 19. Jahrhundert weit verbreitet. Durch industrialisierte Landwirtschaft geriet sie jedoch in den Hintergrund. Heute zählt das Eulenbarthuhn zu den seltenen Rassen, deren Erhalt durch spezialisierte Zuchtvereine koordiniert wird. Der exklusive Mohrenkopf bleibt ein gefragtes, schwer zu züchtendes Merkmal, das selbst für erfahrene Züchter eine Herausforderung darstellt. Aktuelle Bemühungen konzentrieren sich auf die Stabilisierung historischer Farbschläge und die Wiederbelebung der traditionellen Zuchtlinien. Besonders in Europa gewinnt die Rasse als historisches Zierhuhn zunehmend an Aufmerksamkeit, wobei Ausstellungen eine zentrale Rolle bei der Bewahrung dieses kulturellen Erbes spielen.Bekanntheit & Status
Bekanntheit
Selten
Beliebtheit
Sehr beliebt
Ausstellungsgeeignet
Ja
Häufig gestellte Fragen
Warum ist breiiges Futter für Eulenbarthühner tabu und welche speziellen Tränken brauchen sie?
Der charakteristische Bart der Eulenbarthühner erfordert besondere Fütterungstechniken. Breiiges oder klebriges Futter lässt das Gesichtsgefieder verkleben, was nicht nur unästhetisch aussieht, sondern bei Nässe sogar Atemprobleme verursachen kann. Der Fachhandel bietet spezielle Tränken und Trockenfutter-Näpfe für Barthühner an, die verhindern, dass der Bart beim Trinken durchnässt wird. Zusätzlich muss wöchentlich der Bart auf Ektoparasiten kontrolliert werden, da sich diese bevorzugt im dichten Gesichtsgefieder ansiedeln. Bei schalenreicher Nahrungsergänzung sollte man besonders aufmerksam sein, da der Bart bei Kalziummangel schneller verfilzt.
Wann zeigt sich die finale Farbe beim begehrten Mohrenkopf-Farbschlag wirklich?
Der Mohrenkopf-Farbschlag ist eine züchterische Besonderheit, die ausschließlich beim Eulenbarthuhn vorkommt und selbst für erfahrene Züchter eine Herausforderung darstellt. Das charakteristische Schwarz prägt sich erst nach der dritten Mauser vollständig aus – ein Geduldsspiel über mehrere Jahre. Züchter müssen während dieser Zeit die Bartfarbe kontinuierlich kontrollieren, um Verfärbungen durch Futtermittel frühzeitig zu erkennen. Diese späte Farbentwicklung macht den Mohrenkopf zu einem der gefragtesten, aber schwierigsten Farbschläge in der Eulenbarthuhn-Zucht.
Wie schützt der Bart Eulenbarthühner besser vor Frost als andere Hühnerrassen?
Der wärmende Bart der Eulenbarthühner bietet einen überraschenden Kälteschutz: Er verdeckt die empfindlichen Kehllappen und Ohrlappen vollständig, sodass Erfrierungen bei Frost extrem selten auftreten. In Kombination mit dem kleinen Hörnerkamm sind die frostgefährdeten Körperteile zuverlässig geschützt. Diese natürliche Isolierung macht Eulenbarthühner zu einer der kälteresistentesten Rassen, die auch in den Wintermonaten bei guter Pflege eine erstaunliche Legeleistung von 120 bis 160 Eiern pro Jahr zeigen. Dennoch benötigen sie bei Regen einen überdachten Bereich im Auslauf, um die Bärte trocken zu halten.
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