Croad Langshan – Federfüße mit Charakter
Mit ihren charakteristischen befiederten Beinen und dem aufrechten Gang präsentiert sich die Croad Langshan als stattliche Erscheinung auf jedem Hof. Vor über 150 Jahren gelangte diese Rasse aus China nach Europa und etablierte sich als ausgewiesene Zweinutzungsrasse. Typisch ist ihr ausgeglichenes Temperament: sanftmütig und sozial in der Herde, dennoch stets wachsam und aktiv auf der Futtersuche. Diese Kombination aus Nutzwert und ruhigem Auftreten macht sie besonders für erfahrene Hühnerhalter attraktiv, die eine klare Profilierung schätzen. Die Croad Langshan verbindet traditionelle Zuchtziele mit einem unverwechselbaren Habitus – eine bereichernde Wahl für alle, die bereit sind, den spezifischen Anforderungen dieser stattlichen Hühner gerecht zu werden. So bleibt sie nicht nur optisch, sondern auch im Temperament eine faszinierende Bereicherung für den Stall.
Wirtschaftlichkeit
Croad Langshan: Aktivität & Federfüße
Croad Langshan Hühner sind trotz ihrer stattlichen Körpermasse (Hennen bis 3,5 kg) extrem aktiv in der Futtersuche und durchstreifen den Auslauf zielgerichtet – eine seltene Eigenschaft bei asiatischen Großrassen. Ihr sanftmütiger, aber wachsamer Charakter macht sie lernfreudig im Umgang, wobei sie sich durch kontinuierliche Interaktion schnell zutraulich zeigen. Die friedliche Rasse verträgt sich gut mit anderen ruhigen Rassen, doch ihre Lyraform (hochgetragener Schwanz bei aufrechter Haltung) führt dazu, dass sie gezielt Hindernisse überwinden – bei Jungtieren reichen bereits 80 cm Zaunhöhe für Ausbrüche. Aufgrund der Federfüße und ihres hohen Nährstoffbedarfs durch die jährlich 160 Eier sind sie nicht für komplette Einsteiger geeignet, sondern ideal für erfahrene Halter mit Platz für aktive Zweinutzung.
Haltung & Fütterung
Ein mindestens 1,10 m hoher Zaun ist unverzichtbar, da die schweren Tiere trotz geringer Fluglust gezielt niedrige Hindernisse springen. Aufgrund der Federfüße muss der Auslauf kurzes, trockenes Gras und feste Wege bieten – nasse Stellen verursachen bei dieser Rasse schnell Entzündungen. Im Stall benötigen sie besonders breite, stabile Sitzstangen unter 40 cm Höhe, da ihre hohe Körpermasse Gelenkprobleme bei zu hohen Sitzplätzen begünstigt. Anders als bei anderen Großrassen neigen sie trotz intensiver Futtersuche zum Gewichtsverlust ohne Zufütterung: Aufgrund der hohen Eileistung ist eine eiweißreiche Ration (mind. 17 %) mit zusätzlichem Getreide im Sommer zwingend erforderlich.Gesundheit & Besonderheiten
Die Federfüße erfordern tägliches Kontrollieren auf Schmutzansammlungen, besonders nach Regen. Aufgrund der charakteristischen Lyraform sind sie anfällig für Federpilz im Schwanzbereich – trockene, gut belüftete Liegeflächen mit Stroheinstreu sind hier präventiv entscheidend. Trotz guter Kälteresistenz benötigen sie bei Hitze gezielten Sichtschutz im Schatten, da ihre Neugier sie vor Hühnerhabichten unachtsam werden lässt. Die hohe Körpermasse bei gleichzeitig hoher Eiabgabe macht regelmäßige Gewichtskontrollen notwendig: Unter 2,8 kg (Hennen) bricht die Legeleistung abrupt ein.Platzbedarf & Klimaresistenz
Charakter & Verhalten
Croad Langschan: Ursprung und historische Entwicklung
Die Croad Langschan-Hühnerrasse stammt aus China, genauer aus der Region Langshan („Wolfsberg“) bei Nantong am unteren Yangtze. Die ersten dokumentierten Importe erfolgten 1872 durch Major Croad, der die schwarzen Hühner aus der chinesischen Tempelanlage bei den Langshan Hills nahe Shanghai nach England brachte. Zunächst wurden sie irrtümlich mit Cochins verwechselt, doch seine Nichte Miss A.C. Croad setzte die Rasse unter eigenem Standard fort und prägte den Namen. Bereits 1883 anerkannte die American Poultry Association die schwarze Variante, 1893 folgte die weiße, 1987 schließlich die blaue Bepelzung. Als dual nutzbare Rasse vereinte sie für damalige Verhältnisse beachtliche Eigenschaften: kräftiger Körperbau, gute Fleischquote und eine Legeleistung von rund 160 Eiern pro Jahr. In Deutschland gelangten sie 1879 über Kiel ein, gerieten jedoch bis zum Zweiten Weltkrieg durch die gezüchteten Deutschen Langschan in Vergessenheit.
Bedeutung & Moderne Entwicklung
Die ursprünglichen Langshan-Hühner Chinas, auf denen die Croad Langschan basieren, werden bis heute in großen Mengen gezüchtet. Die westliche Rasse galt in den 1950er-Jahren als nahezu ausgestorben, erlebte jedoch durch engagierte Zuchtvereine wie den British Croad Langschan Club eine Renaissance. Als historische Ausgangsrasse für Marans und Barnevelder unterstreicht sie ihre genetische Bedeutung. Heute zählt sie zu den seltenen und gefährdeten Rassen, wird vorwiegend in Erhaltungszuchten gehalten und dient Liebhabern seltener Hühnervarietäten als kostbarer Kulturgutschutz.Bekanntheit & Status
Häufig gestellte Fragen
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