Ko-Shamo

Ko-Shamo

Ko-Shamo – Der aufrechte Mini-Kämpfer aus Japan

Der Ko-Shamo fasziniert durch seine markante Körperhaltung und das extrem knappe Federkleid, das seine muskulöse Silhouette betont. Diese japanische Kampfhuhnrasse, seit 1951 als eigenständige Zuchtrasse betreut, verkörpert mit ihrer ‚Drittelung‘ – ausgewogen in Kopf-Hals-, Rumpf- und Beinanteilen – einzigartige Präzision. Ihr perlfarbenes Auge und der Garnelenschwanz unterstreichen den exotischen Charakter, während der kämpferische Temperament Respekt abverlangt. Nicht für Anfänger geeignet, fordert diese Rasse erfahrenen Haltern Mitgefühl für ihre ranghohe, stets wache Art. Doch wer sich auf ihre besonderen Bedürfnisse einlässt, entdeckt in ihr mehr als ein Schauhuhn: einen lebendigen Botschafter japanischer Kulturtradition, der mit stoischer Würde und faszinierendem Imponiergehabe jeden Stall zum Bühnenraum werden lässt.

Wirtschaftlichkeit

S (klein)
90 pro Jahr
Gewicht Henne
0,6-0,8 kg
Gewicht Hahn
0,8-1,0 kg
Lebenserwartung
5–6 Jahre
Fleischansatz
Mittel
Bruttrieb
Schwach
Autosexing Nein
🌾 Futterverbrauch berechnen

Ko-Shamo: Spezifische Haltungsanforderungen

Ko-Shamo zeigen anhaltende Aggressivität und extremes Revierverhalten, das selbst bei Hennen eine hohe Unverträglichkeit untereinander auslöst. Hähne bekämpfen Konkurrenten bis zum Tod – eine monogame Haltung mit maximal zwei Hennen pro Männchen ist zwingend erforderlich. Sichtkontakt zwischen verschiedenen Paaren muss absolut vermieden werden, da bereits optische Reize Streit eskalieren lassen. Trotz zutraulichem Umgang mit dem Züchter sind sie nicht für Anfänger geeignet, da ihr Kampftrieb unvorhersehbar bleibt. Die Rasse ist wenig flugfreudig, bleibt aber stark territorial und benötigt klare Reviergrenzen im Auslauf.

Haltung & Fütterung

Aufgrund des extrem kurzen, daunenfreien Gefieders ist die Kälteempfindlichkeit lebensbedrohlich – Stalltemperaturen unter 5°C führen bei Hähnen (0,8–1,0 kg) zu massivem Gewichtsverlust oder Tod. Beheizte, winddichte Ställe mit geschlossenen Seitenwänden sind Pflicht, da die federfreien Hautareale am Brustbein und um die Kloake besonders empfindlich reagieren. Der Auslauf benötigt überdachte Schutzbereiche, da die dicke, rote Brusthaut bei Nässe schnell Entzündungen entwickelt. Die aktive Futtersuche erfordert dennoch konzentrierte Futtermischungen mit 18–20 % Eiweiß, da ihr geringes Körpergewicht (Hennen 0,6–0,8 kg) eine präzise Nährstoffbilanz benötigt. Verfettung tritt bei artgerechter Freilandhaltung nicht auf, da ihr Bewegungsdrang hoch bleibt. Einzige konfliktfreie Haltungsform: visuell getrennte Einzelpaare ohne Sichtverbindung.

Gesundheit & Besonderheiten

Die rot leuchtenden Hautareale sind anfällig für Schnittverletzungen durch aggressive Revierkämpfe – bei minimalen Wunden ist eine antibiotische Wundbehandlung zwingend. Kokzidiose ist die größte Gefahr für Küken, besonders bei kühler Witterung; eine Impfung ab dem ersten Lebensmonat ist unverzichtbar. Hähne verlieren im Winter bis zu 15 % Körpergewicht – wöchentliche Gewichtskontrollen verhindern kritische Unterversorgung. Die charakteristische Flügellücke (offene Axialfeder) erfordert keine Sonderpflege, verstärkt aber die Empfindlichkeit gegen Zugluft. Die geringe Legeleistung von 90 Eiern/Jahr korreliert mit der hohen Energiezufuhr für den Kampfmodus – Eiablage stockt bei Stress sofort.

🏠 Platzbedarf & Klimaresistenz

Stallplatzbedarf
Hoch
Auslaufbedarf
Sehr hoch
Kälteresistenz
Sehr gering
Wärmeresistenz
Sehr gering

🧠 Charakter & Verhalten

Nutzung Kampfrasse, Rassehühner
Farbschläge goldweizenfarbig, silberweizenfarbig, weiß, schwarz, gelb mit schwarzem schwanz, gesperbert, blau, blaugoldweizenfarbig, rotgesattelt, schwarz-rot, weiß mit schwarzem schwanz
Charakter aggressiv, ranghoch, stur, streitsüchtig
Sozialverhalten Sehr aggressiv
Aktivität Sehr aktiv
Lautstärke Mittel
Flugfähigkeit Sehr gering

Ko Shamo: Miniatur-Kampfhuhn aus Japan

🇯🇵 Japan
1951

Der Ko Shamo (jap. 小軍鶏) entstand in Japan als Reaktion auf die beengten Wohnverhältnisse in städtischen Großräumen nach dem Zweiten Weltkrieg. Offiziell unter der Obhut des Nippon Kogata Shamo Hozonkai seit 1951, verkörpert er das japanische Geschick in der Miniaturisierung – ähnlich der Bonsai-Kunst. Züchter entwickelten die Rasse auf Balkonen und in Wohnungen weiter, um die traditionsreichen Kampfhühner trotz Platzmangels halten zu können. Im Gegensatz zu verzwergten Shamo-Varianten ist der Ko Shamo eine eigenständige Rasse mit charakteristischer Drittelung des Körpers (Kopf/Hals, Rumpf, Schenkel/Läufe) und dem auffälligen Garnelenschwanz. Mit einem Gewicht von 0,6–1,0 kg bewahrte er alle Kampfeigenschaften in kompakter Form. In den 1980er-Jahren gelangte die Rasse nach Europa, wo sie zunächst fälschlich als „Ko Gunkei“ bezeichnet wurde – ein Name, der in Japan nie existiert hatte. Dieser Irrtum verdeutlicht die anfänglichen Verständnisschwierigkeiten mit der japanischen Rassekultur.

Bedeutung & Moderne Entwicklung

Der europäische Zuchtverbund nahm ab Mitte der 1980er in der Schweiz, Belgien und Deutschland Fahrt auf. Die deutsche Anerkennung 1990 unter dem Namen Ko Gunkei scheiterte zunächst am BZA-Standard, der die rassespezifische Flügellücke ablehnte. Dies führte zu Einkreuzungen mit Zwerg-Indiern und Malaien, die bis in die 1990er-Jahre die Zucht verfälschten. Der 1990 gegründete Sonderverein zum Schutz Ko Shamo normte schließlich den japanischen Originaltyp wieder ein. Heute gilt die Rasse als exotische Spezialzucht mit geringer Wirtschaftsrelevanz – ihre geringe Kälteresistenz und Kampforientierung limitieren den Einsatz. Dennoch erlebt sie als lebendes Kulturgut eine Renaissance, besonders in Ausstellungskreisen, die die präzise Morphologie und historische Bedeutung des japanischen Miniatur-Kampfhuhns bewahren.

📈 Bekanntheit & Status

Bekanntheit
Selten
Beliebtheit
Beliebt
Ausstellungsgeeignet Ja

Häufig gestellte Fragen❓

+Warum ist der Ko-Shamo trotz seiner Aggressivität zutraulich gegenüber seinem Halter?

Der Ko-Shamo ist zwar aggressiv und ranghoch, zeigt jedoch eine besondere Anhänglichkeit gegenüber seinem Halter. Diese Zutraulichkeit wird durch die intensive Pflege und das stete Verbringen von Zeit mit den Tieren gefördert, was die Bindung verstärkt.

+Welche besonderen Haltungsanforderungen hat der Ko-Shamo aufgrund seines Federkleids?

Der Ko-Shamo hat ein extrem knappes und daunenfreies Federkleid, was ihn sehr kälteempfindlich macht. Beheizte, winddichte Ställe sind notwendig, um die Temperatur über 5°C zu halten, da die federfreien Hautareale besonders empfindlich sind.

+Wie kann ich die Gesundheit meiner Ko-Shamo Küken schützen?

Die Küken sind besonders anfällig für Kokzidiose, insbesondere bei kühler Witterung. Eine Impfung ab dem ersten Lebensmonat ist unverzichtbar, um diese Gefahr zu minimieren. Zudem sollte auf Sauberkeit und viel Wärme geachtet werden.

+Warum ist es wichtig, Ko-Shamo Hähne visuell von anderen Hähnen zu trennen?

Ko-Shamo Hähne sind extrem aggressiv und greifen andere Hähne an, bis zum Tod. Selbst der Sichtkontakt kann zu Streit eskalieren, weshalb eine visuelle Trennung unerlässlich ist, um Ruhe im Stall zu gewährleisten.

+Wie beeinflusst die spezielle Körperstruktur des Ko-Shamo seine Haltung?

Der Ko-Shamo zeigt eine einzigartige Körperstruktur, bestehend aus drei gleich großen Teilen: Kopf/Hals, Rumpf und Schenkel/Läufe. Diese Drittelung erfordert eine spezielle Haltung, die die muskulöse Silhouette und die aufrechte Haltung respektiert. Der Auslauf muss großzügig sein, um dem hohen Bewegungsdrang gerecht zu werden.

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