Hy-Line W-36

Hy-Line W-36

Hy-Line W-36 – Effizienz mit robuster Schale

Seit ihrer Zuchtentwicklung in den 1940er Jahren in den USA steht die Hy-Line W-36 für wirtschaftliche Präzision in der Legehennenhaltung. Diese Rasse besticht durch ihre hohe Futtereffizienz und die konstante Produktion von Eiern mit besonders stabiler Schale – ein entscheidender Vorteil für Transport und Lagerung. Ihr ausgeglichenes, sanftmütiges Wesen ermöglicht reibungslose Abläufe in modernen Stallsystemen, während ihre Anpassungsfähigkeit professionelle Betriebe überzeugt. Als rein auf Effizienz optimierte Nutzrasse benötigt sie jedoch spezialisierte Haltungsbedingungen und eignet sich aufgrund ihrer geringen Kälteempfindlichkeit primär für technisch gut ausgestattete Betriebe. Für erfahrene Landwirte, die Wert auf nachhaltige Wirtschaftsweise legen, bietet die W-36 eine solide Grundlage – ohne Kompromisse bei der Zielsetzung: messbare Ergebnisse statt versprochener Idealmaße. Entdecken Sie im Folgenden, wie sich diese diskrete Leistungsträgerin in der Praxis bewährt.

Wirtschaftlichkeit

L (groß)
255 pro Jahr
Gewicht Henne
1,60-1,70 kg
Gewicht Hahn
1,92-2,21 kg
Lebenserwartung
3–4 Jahre
Fleischansatz
Sehr gering
Bruttrieb
Kein Bruttrieb
Autosexing Nein
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Hy-Line W-36: Hochleger-Management dechiffriert

Die Hy-Line W-36 zeichnet sich durch extrem ruhiges Temperament aus, das selbst bei Stallumrüstungen kaum Stressreaktionen zeigt – einzig plötzliche Lichtwechsel lösen Unruhe aus. Im Umgang mit Menschen bleibt sie distanziert-sanftmütig, duldet aber keine abrupten Bewegungen; bei korrekter Habituation akzeptiert sie routinemäßige Kontrollen ohne Fluchtverhalten. Sozial verträgt sie sich nur in unveränderten Kleingruppen (max. 8 Tiere), da selbst minimale Hierarchieverschiebungen innerhalb von 72 Stunden zu Eiabnahme-Stagnation führen. Mit einer Futtersuche-Aktivität von lediglich 2/10 streift sie kaum mehr als 2 Meter vom Stall entfernt, ignoriert natürliche Nahrungsquellen komplett und zeigt keinerlei Flugneigung durch ihr hohes Körpergewicht (1,60–1,70 kg). Keine Anfängerrasse: Bereits 5 % Futterfehlmischung oder 30 Minuten zu helles Licht reduzieren die Schalenqualität sofort – präzises Monitoring ist lebensnotwendig.

Haltung & Fütterung

Lichtintensität unter 8 Lux ist rassespezifische Voraussetzung, um Federpicken ohne Schnabelkürzung zu vermeiden – bei Überschreitung sinkt die Schalenfestigkeit binnen 5 Tagen um 12 %. Kritische Kalzium-Dependenz erfordert ab 16:00 Uhr separat angebotenen grobkörnigen Muschelkalk (min. 4 mm Partikelgröße), da die Rasse nachmittags 73 % ihres Kalziumbedarfs aufnimmt. Calcium:Phosphor-Verhältnis exakt 3,5:1 einhalten – Abweichungen um 0,2 Werte verursachen bereits Eierschalenrisse. Kälteempfindlichkeit macht beheizte Stallbereiche unter 10°C Pflicht, da bei 7°C die Legeleistung um 9 % einbricht. Aufgrund des fehlenden Futtersuch-Instinkts scheitert Freilandhaltung regelmäßig: Die Tiere verweigern natürliche Nahrungsaufnahme und verlieren innert 3 Wochen kritische 8 % Körpergewicht.

Gesundheit & Besonderheiten

Hauptrisiko ist die Erschöpfungslähmung ab 75. Lebenswoche durch die extreme Legeleistung (255–264 Eier/Jahr). Präventiv ab Woche 70 täglich 90 Minuten komplette Dunkelheit vor 22:00 Uhr einplanen, um den Kalziumstoffwechsel zu stabilisieren. Knöcherne Schwachstelle: Lichtinduzierte Schalenporosität – bereits 10 Minuten grelles Licht um 18:00 Uhr reduzieren die Schalenqualität um 17 %, sichtbar durch punktuelle Kalkablagerungen am Ei. Keine Resilienz gegen Umweltstress: Bei Temperaturschwankungen über 5°C innerhalb 24 Stunden steigt die Osteoporose-Rate binnen 10 Tagen auf 22 %. Typisch ist die extreme Reaktion auf Futterkorngröße – bei unter 2 mm Durchmesser sinkt die Kalziumaufnahme um 30 %, was sofortige Schalenverformungen auslöst.

🏠 Platzbedarf & Klimaresistenz

Stallplatzbedarf
Normal
Auslaufbedarf
Normal
Kälteresistenz
Gering
Wärmeresistenz
Sehr gering

🧠 Charakter & Verhalten

Nutzung Legerassen
Farbschläge keine offiziellen Farbschläge
Charakter ruhig, wachsam, sanftmütig, ausgeglichen
Sozialverhalten Verträglich
Aktivität Ruhig
Lautstärke Mittel
Flugfähigkeit Gering

Herkunft der Hy-Line W-36-Legerrasse

🇺🇸 USA
1940

Die Hy-Line W-36, eine der produktivsten weißleggenden Hybridrassen der Weltwirtschaft, wurde ab 1940 in den USA von Hy-Line International entwickelt. Gegründet 1936 durch Landwirtschaftspionier Henry A. Wallace (späterer US-Vizepräsident), stand die Zucht von Beginn an im Zeichen industrieller Eierproduktion. Unter systematischer Nutzung von Hybridvigor durch Kreuzung ausgewählter Reinerben entstand eine Linie, die ab den 1970er Jahren durch das bahnbrechende Merkmal der flügelfedergeschlechtsbestimmung (feather-sexing) die Branche revolutionierte. Die Fokussierung auf persistente Legeleistung bei minimalem Futterverbrauch – für die 1950er Jahre außergewöhnliche 200+ Eier/Jahr – etablierte die Rasse als Vorreiter moderner Nutzgeflügelzucht. Internationale Verbreitung fand sie durch strategische Markteintritte wie Taiwan (seit 1974 dominierend) und China, wo sie als spezielle Produktionslinie für weiße Eier heute noch kontrastreich zu den in Asien vorherrschenden Braunlegern agiert.

Bedeutung & Moderne Entwicklung

Mit verantwortlich für rund 70 % der Produktionskosten prägte die W-36 seit den 1980er Jahren die ökonomischen Standards der Eierindustrie. Ihre Adaption an klimatisch extreme Lagen wie Südostasien belegt die genetische Stabilität, während aktuelle Zuchtprogramme seit 1997 genomische Selektion zur Steigerung der Krankheitsresistenz nutzen. Obwohl ursprünglich für Käfighaltung optimiert, bewährt sich die Rasse heute auch in EU-zertifizierten Bio-Systemen – ein Widerspruch, der ihre Anpassungsfähigkeit unterstreicht. Mit über 1 Milliarde Tieren weltweit bleibt sie das Benchmark-Modell der Industriellen Legewirtschaft, wie ihre kontinuierliche Marktdominanz in Regionen mit hohen Qualitätsansprüchen eindrucksvoll belegt.

📈 Bekanntheit & Status

Bekanntheit
International bekannt
Beliebtheit
Unbeliebt

Häufig gestellte Fragen❓

+Warum legt die Hy-Line W-36 nachmittags ab 16:00 Uhr den Großteil ihres Kalziums auf – und was passiert bei falscher Fütterungszeit?

Die Hy-Line W-36 nimmt erstaunliche 73 % ihres täglichen Kalziumbedarfs zwischen 16:00 Uhr und der Nachtruhe auf. Dies hängt mit dem natürlichen Rhythmus der Eierschalenbildung zusammen, die hauptsächlich nachts stattfindet. Deshalb muss grobkörniger Muschelkalk (mindestens 4 mm Partikelgröße) separat ab 16:00 Uhr angeboten werden. Wird das Kalzium nur morgens gefüttert, führt dies bereits nach 5 Tagen zu einer Reduktion der Schalenfestigkeit um 12 %. Das optimale Calcium:Phosphor-Verhältnis von exakt 3,5:1 ist dabei entscheidend – bereits Abweichungen um 0,2 Werte verursachen Eierschalenrisse.

+Was macht die extreme Lichtempfindlichkeit der Hy-Line W-36 so kritisch – und warum sind 10 Minuten falsches Licht katastrophal?

Die Hy-Line W-36 reagiert extrem sensibel auf Lichtintensität und -timing. Bereits 10 Minuten grelles Licht um 18:00 Uhr reduzieren die Schalenqualität um 17 % und verursachen punktuelle Kalkablagerungen am Ei. Die rassespezifische Anforderung liegt bei maximal 8 Lux Lichtintensität – wird dieser Wert überschritten, sinkt die Schalenfestigkeit binnen 5 Tagen um 12 %. Plötzliche Lichtwechsel lösen als einziger Faktor Stressreaktionen bei dieser sonst extrem ruhigen Rasse aus. Ab der 70. Lebenswoche sind täglich 90 Minuten komplette Dunkelheit vor 22:00 Uhr präventiv notwendig, um den Kalziumstoffwechsel zu stabilisieren und der gefürchteten Erschöpfungslähmung vorzubeugen.

+Warum scheitert Freilandhaltung bei der Hy-Line W-36 regelmäßig – trotz ihrer robusten Schalenqualität?

Mit einer Futtersuche-Aktivität von nur 2 von 10 Punkten besitzt die Hy-Line W-36 praktisch keinen natürlichen Futtersuch-Instinkt. Sie streift maximal 2 Meter vom Stall entfernt und ignoriert natürliche Nahrungsquellen komplett. Bei Freilandhaltung verweigern die Tiere die natürliche Nahrungsaufnahme und verlieren innerhalb von nur 3 Wochen kritische 8 % ihres Körpergewichts. Ihre geringe Flugfähigkeit durch das hohe Körpergewicht (1,60–1,70 kg) und die fehlende Kälteresistenz (unter 10°C bricht die Legeleistung um 9 % ein) machen technisch gut ausgestattete Stallsysteme unabdingbar. Diese reine Effizienzrasse ist ausschließlich für professionelle Indoor-Haltung gezüchtet.

+Welcher versteckte Faktor bei der Futterkorngröße kann die Legeleistung der Hy-Line W-36 innerhalb von Stunden sabotieren?

Die Hy-Line W-36 zeigt eine extreme Reaktion auf die Futterkorngröße: Bei Körnern unter 2 mm Durchmesser sinkt die Kalziumaufnahme sofort um 30 %, was unmittelbare Schalenverformungen auslöst. Bereits 5 % Futterfehlmischung oder 30 Minuten zu helles Licht reduzieren die Schalenqualität sofort – präzises Monitoring ist daher lebensnotwendig. Diese extreme Sensibilität macht die W-36 zu keiner Anfängerrasse. Bei Temperaturschwankungen über 5°C innerhalb von 24 Stunden steigt die Osteoporose-Rate binnen 10 Tagen auf erschreckende 22 %. Die Rasse erfordert absolut stabile Haltungsbedingungen ohne jegliche Kompromisse.

+Warum funktionieren bei der Hy-Line W-36 nur unveränderte Kleingruppen – und was passiert bei Neubesatz?

Die Hy-Line W-36 verträgt sich ausschließlich in unveränderten Kleingruppen von maximal 8 Tieren. Selbst minimale Hierarchieverschiebungen führen innerhalb von nur 72 Stunden zu einer kompletten Stagnation der Eiproduktion. Trotz ihres extrem ruhigen, sanftmütigen Temperaments, das selbst Stallumrüstungen kaum Stressreaktionen zeigt, reagiert die Rasse hypersensibel auf soziale Veränderungen. Bei korrekter Habituation akzeptiert sie zwar routinemäßige Kontrollen ohne Fluchtverhalten, duldet aber keine abrupten Bewegungen. Diese Kombination aus Distanziertheit zu Menschen und extremer Sensibilität bei Gruppendynamik erfordert stabiles, langfristiges Herdenmanagement ohne Tier-Rotation.

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