Amrock – Das charakterstarke Zwiehuhn
Das Amrock fällt sofort durch sein markantes gestreiftes Gefieder und den kompakten Körperbau auf – typische Merkmale dieser amerikanischen Hühnerrasse. Ursprünglich 1849 in den USA gezüchtet, überzeugt das Amrock nicht nur optisch, sondern vor allem durch seine ruhige und freundliche Art, die es besonders für Anfänger attraktiv macht. Dabei zeigen Amrocks eine ausgeprägte Neugier und Sozialität, sind jedoch gleichzeitig robust und wetterfest, was sie für verschiedenste Haltungsbedingungen geeignet erscheinen lässt. Ihr mittelschweres Gewicht und die gute Kälteresistenz machen sie zu zuverlässigen Zweinutzungshühnern für Hof und Garten. Wer eine unkomplizierte, ausgeglichene Rasse mit typischer Streifenzeichnung sucht, findet im Amrock ein Huhn mit erkennbaren Stärken – ideal für Neulinge wie erfahrene Halter, die Wert auf Haltungssicherheit und ein sympathisches Gefiederbild legen.
Wirtschaftlichkeit
Haltung & Charakter
Amrocks zeigen ein ausgesprochen ruhiges, freundliches und neugieriges Wesen und werden mit Geduld schnell zutraulich und anhänglich. Sie sind bekannt für ihre ausgeglichene Art und gelten als besonders sozial, sowohl im Umgang mit Menschen als auch mit anderen Hühnern und sogar anderen Tierarten. Aggressive Auseinandersetzungen innerhalb der Herde sind äußerst selten. Für Familien mit Kindern oder als Gartenhühner sind sie daher ideal geeignet, auch weil sie keine hektischen oder schreckhaften Reaktionen zeigen. Amrocks sind für Einsteiger sehr gut geeignet, da sie unkompliziert und robust sind, aber durch ihre friedliche und handzahme Art auch Fortgeschrittenen Freude bereiten. Ihr Aktivitätslevel bewegt sich im mittleren Bereich: Sie sind gerne draußen aktiv, ohne zu „flattern“ oder zu wühlen wie manche andere Rassen, und zeigen eine ausgeprägte, aber gezielte Futtersuche. Flugfähigkeit und Ausbruchsdrang sind minimal – ein niedriger Zaun genügt völlig. Auch in gemischten Rassen-Gruppen zeigen Amrocks sich sehr verträglich und lassen sich gut mit weniger durchsetzungsstarken Tieren vergesellschaften. Sie drängen selten zu Rangstreitigkeiten und ordnen sich eher ein.
Haltung & Fütterung
Amrocks benötigen für ihr Wohlbefinden viel Freilauf, da reine Stallhaltung zu Trägheit und Verfettung führt. Bereits 1 m² Stallbacken je drei Tiere ist bei durchdachter Flächengestaltung möglich, größere Flächen mit abwechslungsreicher Bepflanzung sind jedoch optimal. Ihre Kälteresistenz ist überdurchschnittlich: Sie sind bestens für ganzjährigen Auslauf auch bei schlechtem Wetter geeignet. Was Zäune betrifft, genügt bereits eine Höhe von 1–1,4 m – Amrocks sind extrem schlechte Flieger und kaum ausbruchsfreudig. Nur in Gefahrensituationen versuchen sie überhaupt zu fliegen. Bei reichlich Auslauf suchen die Tiere einen Großteil ihrer Nahrung eigenständig. Sie sind sehr gute Futterverwerter und benötigen bei naturnahem Auslauf nur 100 g Futtermischung pro Tag. Im Stall oder bei wenig Auslauf neigen sie schnell zu Verfettung – gerade ältere Tiere sind anfällig dafür, was die Legeleistung stark mindert. Die Fütterung muss dann knapp und proteinbetont gehalten werden. Reste aus Küche oder Garten werden gerne genommen. Amrocks bevorzugen strukturreiche Flächen und abwechslungsreiche Kost; reine Mast oder intensive Zufütterung ist nur für die gezielte Fleischproduktion ratsam.Gesundheit & Besonderheiten
Amrocks gelten als sehr robuste und kälteresistente Rasse und zeigen eine grundsätzlich hohe Krankheitsresistenz. Sie neigen im Alter jedoch klar zu Verfettung, insbesondere bei wenig Bewegung oder zu reichlicher Fütterung. Dies kann die Legeleistung deutlich beeinträchtigen. Der Bruttrieb ist bei Hennen so gut wie nicht ausgeprägt – eigene Nachzuchten gelingen nur mit Kunstbrut oder Leihhennen anderer Rassen. Außer der sorgfältigen Beachtung der Fütterungsmenge – insbesondere im Herbst und Winter – sowie der weitgehenden Vermeidung von Stallhaltung, stellen Amrocks keine rassespezifischen Pflegeanforderungen. Nachzucht durch Autosexing ist problemlos möglich, was die Geschlechterbestimmung der Küken erleichtert.Platzbedarf & Klimaresistenz
Charakter & Verhalten
Ursprung und Geschichte der Amrock-Hühner
Die Amrock-Hühner haben ihren Ursprung in den Vereinigten Staaten, genauer in der Region Plymouth, und wurden ab etwa 1849 aus einer gezielten Kreuzung von Dominikanern, Javanern und Brahmas entwickelt. Die klimatischen Bedingungen in Neuengland, mit kalten Wintern, führten früh zur Selektion besonders widerstandsfähiger und wirtschaftlicher Rassen. Ursprünglich trug die Stammform den Namen „Barred Rock“, bezugnehmend auf das charakteristische gestreifte Federkleid. Die Selektion erfolgte zunächst auf hohe Legeleistung und gutes Gewicht für die Mast, wodurch sich die Tiere besonders für die amerikanischen Anforderungen der Geflügelwirtschaft eigneten. Die Rasse wurde bereits 1874 in den USA offiziell anerkannt, fand aber erst 1948 ihren Weg nach Deutschland, wo gezielt auf Nutzeigenschaften weitergezüchtet wurde. Hier entstand der Name "Amrock" als Ableitung von "American Rock". Besonders zu erwähnen sind zwei historische Zuchtlinien – die dunkleren West-Amrocks und die helleren Ost-Amrocks, die mittlerweile zu einer Linie verschmolzen sind. Ein markantes Merkmal bleibt bis heute der ausschließlich gestreifte Farbschlag; weitere Farbvarianten wie bei verwandten Plymouth Rocks wurden bei den Amrocks nie anerkannt.
Bedeutung & Moderne Entwicklung
Amrocks spielten in den USA wie später in Europa eine bedeutende Rolle als klassische Zweinutzungsrasse, geschätzt für ihre hohe Legeleistung von etwa 220 Eiern pro Jahr und ihr kräftiges Fleisch. Ihre Robustheit sowie die Möglichkeit des Autosexings (Geschlechtsbestimmung der Küken nach dem Schlupf) erleichterten die Haltung für viele Landwirte und machten sie auch für kleinere Betriebe attraktiv. Mit dem Aufkommen leistungsstarker Hybridrassen ab den 1950er Jahren wurden die Amrocks im kommerziellen Bereich zunehmend verdrängt, blieben jedoch im Hobbybereich und in der traditionellen Geflügelzucht als beliebte Rasse erhalten. Die heutige Verbreitung ist europaweit stabil, wobei Züchter großen Wert auf Erhalt und typische Merkmale der Rasse legen. Speziell in Deutschland gibt es zahlreiche Zuchtvereinigungen, die den Fortbestand sichern. Eine interessante Besonderheit ist die gezüchtete Zwergform, welche sich in Größe, aber nicht im Wesen und Aussehen unterscheidet.Bekanntheit & Status
Häufig gestellte Fragen
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