Bovans Nera

Bovans Nera

Bovans Nera – Dunkle Schönheit mit Charakter

Mit ihrem tief schimmernden Gefieder und den feinen kupferfarbenen Akzenten um Hals und Brust zieht die Bovans Nera sanft die Blicke auf sich. Doch ihr wahrer Wert liegt im ausgewogenen Temperament: Ruhe, Sozialverträglichkeit und eine natürliche Neugier machen diese Hühner zu harmonischen Stallgenossen, die sich mühelos in gemischte Gruppen einfügen. In den Niederlanden der 1950er Jahre gezüchtet, vereint die Rasse robuste Stabilität mit einem unkomplizierten Wesen – ohne dabei kälteempfindlich zu wirken. Gerade für Einsteiger und Familien, die eine friedliche Stallatmosphäre schätzen, bietet sie eine fundierte Basis. Die Bovans Nera lädt ein, mehr über ihre zurückhaltende Stärke zu entdecken: eine Rasse, die nicht prahlt, sondern überzeugt.

Wirtschaftlichkeit

L (groß)
300 pro Jahr
Gewicht Henne
2,0-2,3 kg
Gewicht Hahn
2,8-3,2 kg
Lebenserwartung
3–4 Jahre
Fleischansatz
Mittel
Bruttrieb
Kein Bruttrieb
Autosexing Ja
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Bovans Nera: Verhalten und Haltungstipps

Charakter & Eignung

Bovans Nera überzeugen durch ein ausgeglichenes, neugieriges Temperament, das sie besonders menschenfreundlich macht. Sie folgen Haltern aktiv bei Stallarbeiten, zeigen besonders großes Interesse an Fütterungszeiten und erkunden neue Objekte im Auslauf zielstrebig – ohne dabei ängstlich zu reagieren. Ihre extreme Sozialverträglichkeit ermöglicht problemlose Vergesellschaftung mit anderen Rassen, da Auseinandersetzungen selten über die normale Hackordnung hinausgehen. Im Gegensatz zu vielen Legehühnern sind sie kaum flugfreudig und bleiben standorttreu, wodurch sie sich selten weiter als 15–20 Meter vom Stall entfernen. Dies macht sie ideal für Anfänger, da sie weder spezielle Sozialisierung noch intensive Aufsicht benötigen. Ihr aktives, aber nie hektisches Verhalten kombiniert sich mit einer außergewöhnlichen Futtermotivation – sie picken gezielt Obst (z. B. Äpfel) und Gemüse (Möhren, Salat) an, was bei der Einstreuqualität berücksichtigt werden sollte.

Haltung & Fütterung

Die mittelschweren Hennen (2,0–2,3 kg) benötigen keine erhöhten Sitzstangen – aufgrund ihrer geringen Sprungkraft reichen 40–50 cm Höhe aus. Bei der Auslaufgestaltung profitieren sie von abwechslungsreichen Substraten wie Wiesenkräutern oder lockeren Bodenstellen, die ihrer starken Futtersuche (300 Eier/Jahr) gerecht werden. Dank ihrer Standorttreue genügt ein Zaun von 60–80 cm Höhe, um Fluchtversuche zu verhindern. Futtertechnisch zeigen sie eine markante Vorliebe für faserreiche Kost: Während ihr Grundbedarf bei 125 g/Tag liegt, verbessert die Fütterung von frischem Löwenzahn oder gekochten Nudeln (max. 2× wöchentlich) die Eiqualität spürbar. Wichtig ist, Kohlenhydrat-Lasten wie Nudeln zu begrenzen, da übergewichtige Hennen bei einseitiger Fütterung schneller Legeleistung einbüßen. Ihre intensive Futteraufnahme bei Neuem erfordert separates Einführen neuer Komponenten, um Verweigerung durch Gruppenverhalten zu vermeiden.

Gesundheit & Besonderheiten

Bovans Nera gelten als äußerst robuste Hybridvögel ohne rassetypische Krankheitsanfälligkeiten. Ihre mittlere Kälteresistenz macht im Winter trockene Einstreu aus Stroh oder Sägespänen (min. 10 cm hoch) erforderlich, da sie bei nassem Untergrund schneller krankheitsanfällig werden. Einzigartig ist ihre Selbstregulation bei Futtersuche: Sie nehmen natürliche Kalziumquellen wie Muschelkies aktiv über den Auslauf auf, was die Eischalenfestigkeit verbessert. Bei Hennen mit über 300 Eiern/Jahr sollte jedoch kontrolliert werden, ob sie die benötigten 4,2 g Kalzium/Tag erreichen – bei fehlender Aufnahme sinkt die Eileistung abrupt. Ihre pflegeleichten Federn benötigen keine Sonderpflege, doch bei nasser Witterung sollten sie trockene Unterstände nutzen, da das dichte Federkleid langsamer abtrocknet als bei leichten Rassen.

🏠 Platzbedarf & Klimaresistenz

Stallplatzbedarf
Normal
Auslaufbedarf
Gering
Kälteresistenz
Mittel
Wärmeresistenz
Sehr gering

🧠 Charakter & Verhalten

Nutzung Legerassen
Farbschläge keine offiziellen Farbschläge
Charakter ruhig, freundlich, neugierig, sozial, sanftmütig, ausgeglichen
Sozialverhalten Außergewöhnlich friedlich
Aktivität Ruhig
Lautstärke Leise
Flugfähigkeit Gering

Bovans Nera: Entstehung der Legehennen-Legende

🇳🇱 Niederlande
1954

Die Bovans Nera, auch als Bovans Black in Fachkreisen bekannt, geht auf die bahnbrechende Arbeit niederländischer Züchter aus dem Jahr 1954 zurück. Im limburgischen Stevensbeek gründeten vier Familien – angeführt von der Familie Van Duijnhoven – das Unternehmen Bovans Poultry Breeders, um gezielt wirtschaftliche Legehennen zu entwickeln. Ursprünglich entstand die Rasse durch Kreuzungen zwischen New Hampshire-Hühnern aus den USA, deutschen Rhodeländern und australischen Australorps. Schon in den 1950er-Jahren erreichten die ersten Hybriden mit 250–270 Eiern pro Jahr eine für damalige Verhältnisse außergewöhnliche Legeleistung. Besonders die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Haltungssysteme – von Käfig bis Freiland – beschleunigte die internationale Verbreitung. Der Name „Nera“ (italienisch für „schwarz“) etablierte sich regional in Südeuropa für den dunkelfarbigen Phänotyp, obwohl offizielle Farbschläge nie anerkannt wurden. Bis Mitte der 1960er-Jahre exportierte das Unternehmen seine Zuchterfolge in über 100 Länder.

Bedeutung & Moderne Entwicklung

Mit dem Slogan „Robust Results“ wurde Bovans Poultry Breeders zum globalen Vorreiter der Legehennenzucht. Die Rasse prägte die industrielle Eierproduktion nachhaltig, wobei moderne Linien heute bis zu 300 Eier pro Jahr liefern. Trotz ihres kommerziellen Ursprungs gewinnt die Bovans Nera auch bei Hobbyhalter:innen an Bedeutung – vor allem dank der Autosexing-Eigenschaft und geringen Ansprüche. Aktuelle Zuchtprogramme legen verstärkt Wert auf Tierwohlkriterien, was zu einer Renaissance in Bio-Betrieben führte. Als wirtschaftlich bedeutender Hybrid ohne offiziellen Rassestandard bleibt sie zwar in der Massentierhaltung dominant, wird aber zunehmend auch als Kulturgut der Nutzgeflügelzucht gewürdigt.

📈 Bekanntheit & Status

Bekanntheit
International bekannt
Beliebtheit
Beliebt

Häufig gestellte Fragen❓

+Was macht die Bovans Nera beim Futter so besonders – gibt es einen Trick für bessere Eier?

Bovans Nera-Hennen nehmen aktiv natürliche Kalziumquellen wie Muschelkies im Auslauf auf, um die Eischalenqualität zu verbessern; für eine optimale Legeleistung von 300 Eiern pro Jahr sollten sie täglich mindestens 4,2 g Kalzium aufnehmen – wird dies nicht erreicht, sinkt die Eiproduktion abrupt. Zusätzlich kann die gezielte Fütterung von Löwenzahn und maximal zweimal wöchentlich gekochten Nudeln die Eiqualität weiter steigern.

+Welche außergewöhnlichen Eigenschaften erleichtern die Haltung der Bovans Nera in gemischten Gruppen?

Die Bovans Nera ist dank ihrer extremen Sozialverträglichkeit auch für Anfänger problemlos in gemischten Herden haltbar – sie zeigt selten Auseinandersetzungen über die natürliche Hackordnung hinaus und lässt sich auch ohne aufwändige Sozialisierung friedlich mit anderen Rassen vergesellschaften.

+Warum benötigen Bovans Nera keine hohen Sitzstangen und wie hoch sollte ein Zaun wirklich sein?

Aufgrund ihrer geringen Flugfähigkeit und Sprungkraft reichen Sitzstangen von 40–50 cm Höhe völlig aus, und selbst ein Zaun mit 60–80 cm genügt, da diese Hühner standorttreu sind und sich meist nicht weiter als 15–20 Meter vom Stall entfernen.

+Was ist an der Herkunft und Zuchtgeschichte der Bovans Nera international einzigartig?

Bovans Nera stammt aus einer gezielten Kreuzung von New Hampshire, Rhodeländer und Australorp, wurde 1954 in den Niederlanden entwickelt und schon in den 1960ern weltweit in über 100 Länder exportiert; ihr Name „Nera“ (italienisch für „schwarz“) etablierte sich nur regional, offizielle Farbschläge gibt es bis heute nicht.

+Welche wenig bekannte Schwäche sollten Halter bei der Pflege der Bovans Nera beachten?

Trotz der robusten Gesundheit trocknet das dichte Federkleid der Bovans Nera nach Regen deutlich langsamer als bei leichteren Rassen – daher sind bei nasser Witterung unbedingt trockene Unterstände notwendig, um Krankheiten durch feuchte Einstreu zu vermeiden.

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