Asil

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Asil – Charakterköpfe aus Indien

Das Asil-Huhn zählt zu den ältesten und markantesten Hühnerrassen der Welt. Mit seinem temperamentvollen und wachsamen Wesen fällt es sofort auf und hebt sich durch eine charakteristisch athletische Gestalt von vielen anderen Rassen ab. Ursprünglich aus Indien stammend, ist das Asil vor allem für seine ausgeprägte Neugier und Dominanz innerhalb der Hühnerschar bekannt. Die Tiere zeigen häufig ein ranghohes, manchmal auch aggressives Verhalten, was ihren Einsatz als klassische Kampfrasse erklärt. Durch diese besonderen Eigenschaften richtet sich das Asil gezielt an erfahrene Geflügelhalter und Liebhaber alter, ursprünglicher Hühnerrassen. Wer Wert auf ein auffälliges Sozialverhalten und eine gewisse Herausforderung legt, wird an dieser traditionsreichen Rasse mit ihren zahlreichen Farbschlägen viel Freude finden – für Einsteiger ist das Asil jedoch meist nur bedingt geeignet.

Wirtschaftlichkeit

M (mittel)
60 pro Jahr
Gewicht Henne
1,8-2,5 kg
Gewicht Hahn
2,0-3,0 kg
Lebenserwartung
7–8 Jahre
Fleischansatz
Gut
Bruttrieb
Stark
Autosexing Nein
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Haltungsanforderungen für Asil

Charakter & Eignung Das Asil-Huhn besticht durch ein ausgeprägt temperamentvolles und dominantes Verhalten. Besonders Hähne zeigen unter Artgenossen eine deutliche Aggressivität und dulden meist keine Konkurrenz im gleichen Gehege. Hennen können ebenfalls unverträglich sein, wobei bei ausreichend Platz und Rückzugsmöglichkeiten friedlicheres Sozialverhalten möglich ist. Asils sind sehr ranghoch, wachsam und neugierig, was sie für erfahrene Halter interessant macht. Sie leben häufig monogam und sollten entsprechend verpaart werden – Gruppenhaltung mit mehreren Hähnen oder fremden Rassen ist nicht empfehlenswert. Gegenüber Menschen sind Asils oft überraschend zutraulich, bauen schnell eine Vertrauensbasis auf und sind im Umgang neugierig. Wegen ihrer Kampfrasse-Eigenschaften und der komplexen Vergesellschaftung sind sie nicht für Anfänger geeignet.

Haltung & Fütterung

Asils benötigen ein besonders frostfreies Stallklima, da ihr kurzes Federkleid sie bei Kälte wenig schützt. Die Auslaufgestaltung sollte auf ihre ausgeprägte Bewegungsfreude und ihr forsches Temperament abgestimmt sein: Viel Platz und abwechslungsreiche Bodenstrukturen fördern ihre intensive Futtersuche und Beschäftigung. Trotz ihrer guten Flugfähigkeit sind hohe Zäune meist nicht erforderlich, da sie selten ausbrechen und sich eher neugierig statt scheu verhalten. Asils zeigen eine sehr aktive Futtersuche, scharren und picken ausdauernd; eine Beschäftigung mit Futter ist ratsam, um ihre Energie sinnvoll zu kanalisieren. Da die Legeleistung mit etwa 60 Eiern pro Jahr gering ist, gibt es keine speziellen Futteransprüche zur Steigerung der Legeleistung; stattdessen sollte auf hochwertiges, aber nicht zu energiereiches Futter geachtet werden, um Verfettung zu verhindern. Die Haltung als reine Zier- und Kampfrasse empfiehlt sich in Einzel- oder Monogamhaltung, Gruppen eignen sich nur bei erfahrenem Management und klarer Rangordnung.

Gesundheit & Besonderheiten

Asil-Hühner sind robust und krankheitsresistent, zeigen jedoch Schwächen gegenüber Kälte – bei Temperaturen nahe am Gefrierpunkt ist ein wärmegedämmtes Schutzhaus mit Zugfreiheit unverzichtbar. Die tägliche Kontrolle auf Verletzungen, vor allem nach Rangordnungskämpfen oder im Gruppenverband, ist wichtig. Die kargere Befiederung erhöht das Risiko für Hautverletzungen bei Auseinandersetzungen. Pflege und Handling sollten mit Ruhe und Respekt erfolgen, um die Tiere nicht unnötig zu stressen. Insgesamt brauchen Asil-Hühner eine Haltung, die ihren besonderen Ansprüchen an Sozialstruktur, Stallklima und Beschäftigung gerecht wird.

🏠 Platzbedarf & Klimaresistenz

Stallplatzbedarf
Hoch
Auslaufbedarf
Hoch
Kälteresistenz
Gering
Wärmeresistenz
Sehr gering

🧠 Charakter & Verhalten

Nutzung Kampfrasse, Rassehühner
Farbschläge rot gesattelt, blau-silberhalsig, blau, weiß, fasanenbraun, schwarz-weiß gescheckt, blau-rotbunt, wildfarbig, gelb-bunt
Charakter freundlich, neugierig, wachsam, temperamentvoll, aggressiv, ranghoch
Sozialverhalten Aggressiv
Aktivität Lebhaft
Lautstärke Mittel
Flugfähigkeit Mittel

Ursprung und Geschichte des Asil-Huhns

🇮🇳 Indien
-1500

Das Asil-Huhn hat seinen Ursprung im Norden Indiens und gehört zu den ältesten bekannten Haushuhnrassen weltweit, mit historischen Wurzeln noch vor 1500 v. Chr. Bereits im indischen Manusmriti, einem alten Rechtstext aus dem 2. Jahrtausend v. Chr., wird auf Hahnenkämpfe verwiesen – eine Praxis, für die diese Rasse gezielt selektiert wurde. Entstanden im heißen, feuchten Klima Nordindiens und Pakistans, entwickelte sich das Asil innerhalb kultureller Eliten, da die wertvollen Tiere mit ihrem kräftigen Körperbau oft dem Adel vorbehalten waren. Die Bezeichnung „Asil“ stammt aus dem Arabischen und bedeutet so viel wie „rein“ oder „edel“, was den hohen Status der Tiere unterstreicht. Über die Jahrhunderte prägte gezielte Auslese auf Kampfkraft und Physis den Typ, wobei regionale Linien wie der Rajah- und Reza-Typus entstanden sind. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich das Asil über Handelswege und Züchterkontakte nach Europa und fand dort – neben der Kampfnutzung – bald auch Liebhaber als Zierhuhn und Stammrasse für weitere Kreuzungen.

Bedeutung & Moderne Entwicklung

Das Asil war im Ursprungsgebiet bis ins 20. Jahrhundert vor allem für den Hahnenkampf von erheblicher wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Bedeutung. Seine geringe Legeleistung machte die Rasse selten zu einer typischen Wirtschaftsrasse – stattdessen schätzten Züchter weltweit Kraft, außergewöhnliche Muskulatur und die eindrucksvolle Erscheinung der Tiere. Mit zunehmender Restriktion des Hahnenkampfes und wachsendem Interesse an Rassegeflügel wandelte sich das Bild: Heute ist das Asil international eher ein Liebhaber- und Ausstellungsobjekt und dient als genetische Ressource für die Zucht robuster Kampfhuhnrassen. In einigen Regionen ist die Rasse selten geworden, doch engagierte Züchter kümmern sich um den Erhalt. Traditionell werden verschiedene Farbschläge gepflegt, und die Zucht bleibt oft eine Domäne erfahrener, spezialisierter Halter.

📈 Bekanntheit & Status

Bekanntheit
International bekannt
Beliebtheit
Beliebt
Ausstellungsgeeignet Ja

Häufig gestellte Fragen❓

+Welches historische Detail macht das Asil-Huhn weltweit einzigartig unter den Hühnerrassen?

Das Asil-Huhn gilt als eine der ältesten bekannten Haushuhnrassen überhaupt und wurde bereits vor 1500 v. Chr. in Nordindien gezielt für Hahnenkämpfe selektiert – es wird sogar im indischen Manusmriti, einem Rechtstext aus dem 2. Jahrtausend v. Chr., erwähnt.

+Wie zeigt sich das außergewöhnliche Brutverhalten der Asil-Hennen und was bedeutet das für die Kükenaufzucht?

Asil-Hennen sind außergewöhnlich bruttriebig und verteidigen ihre Küken energisch; die Brutdauer beträgt 21 Tage und die Küken zeichnen sich durch Robustheit und eine schon früh ausgeprägte Unabhängigkeit aus – ein Vorteil für die natürliche Aufzucht ohne Brutmaschine.

+Welche Haltungsbesonderheiten müssen erfahrene Halter beim Asil unbedingt beachten, die bei anderen Rassen kaum eine Rolle spielen?

Asil-Hühner brauchen deutlich mehr Stall- und Auslaufplatz als die meisten anderen Rassen, da ihr ausgeprägtes Rang- und Kampfverhalten, besonders bei Hähnen, zu ernsthaften Auseinandersetzungen führen kann; Gruppenhaltung ist deshalb nur bei sehr erfahrenem Management und klarer Rangordnung ratsam.

+Welcher weitverbreitete Irrtum über die Flugfähigkeit von Asil-Hühnern sorgt oft für Überraschung bei Haltern?

Obwohl Asil-Hühner als „gute Flieger“ gelten, nutzen sie ihre Flugfähigkeit selten und sind wenig ausbruchfreudig – hohe Zäune sind meist überflüssig, was viele Halter überrascht.

+Welche gesundheitlichen Risiken sind durch die spezielle Gefiederstruktur des Asil-Huhns erhöht – und wie kann man vorbeugen?

Das kurze, wenig dichte Federkleid macht Asil-Hühner extrem kälteempfindlich und anfällig für Hautverletzungen nach Rangkämpfen; ein wärmegedämmter, zugfreier Stall und tägliche Kontrolle auf Verletzungen sind daher wesentlich für die Gesunderhaltung dieser Rasse.

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